Wie stelle ich fest, ob mein Luftreiniger richtig funktioniert?

Du hast einen Luftreiniger gekauft, um die Raumluft zu verbessern. Vielleicht leidest du unter Allergien. Oder es leben Haustiere im Haushalt. Vielleicht stört dich häufiger Rauch oder unangenehmer Geruch. Und vielleicht willst du einfach Infektionen zu Hause reduzieren. In all diesen Fällen soll der Luftreiniger zuverlässig arbeiten. Manchmal klappt das nicht. Dann fallen dir Dinge wie schwacher Luftstrom, anhaltender Geruch oder neue Symptome auf. Auch laute Geräusche, blinkende Kontrolllampen oder ein ungewöhnlicher Geruch am Gerät können auf ein Problem hinweisen.
Diese Anzeichen musst du nicht ignorieren. Sie helfen dir zu erkennen, ob der Luftreiniger richtig funktioniert. In diesem Ratgeber zeige ich dir, wie du typische Fehlfunktionen erkennst. Du lernst einfache Tests für den Luftstrom. Du erfährst, wie du den Filterzustand prüfst. Du bekommst eine Liste mit sichtbaren und hörbaren Warnsignalen. Außerdem erkläre ich dir, wann Reinigung oder Filterwechsel nötig sind. Und ich gebe klare Hinweise, wann ein Gerät zum Kundendienst sollte. Am Ende kannst du selbst beurteilen, ob dein Luftreiniger zuverlässig arbeitet oder ob Handeln nötig ist. Du bekommst praktische Schritte, die du sofort zu Hause umsetzen kannst.

Prüfen, ob dein Luftreiniger richtig arbeitet

Bevor du mit Messungen beginnst, ist es gut zu wissen, worauf es ankommt. Ein Luftreiniger soll Partikel entfernen. Er soll Gerüche reduzieren. Und er soll das Gerät möglichst leise und effizient tun. Manche Tests sind einfach. Andere erfordern ein kleines Messgerät. In diesem Abschnitt findest du die wichtigsten Prüfgrößen. Du bekommst konkrete Anweisungen, was du beobachten sollst. So kannst du schnell einschätzen, ob das Gerät im Alltag die versprochene Leistung bringt.

Prüfkriterium Warum wichtig Konkrete Prüfmethoden / Was zu beobachten ist Ziel / Referenz
CADR / Partikelreduktion
Gibt an, wie schnell das Gerät Partikel aus der Luft entfernt. Prüfe das Datenblatt auf CADR (m³/h). Vergleiche es mit deinem Raumvolumen. Alternativ nutze ein tragbares PM2.5/PM10-Messgerät und notiere Werte vor und nach 30–60 Minuten Betrieb. CADR passend zur Raumgröße. Ziel: mehrere Messwerte signifikant niedriger nach Laufzeit.
Filterzustand / Filtertyp
Verschmutzte oder falsche Filter senken die Leistung deutlich. Öffne das Gerät nach Anleitung. Schau auf sichtbare Ablagerungen. Prüfe Filterklasse (z. B. HEPA H13/H14). Folge den Herstellerwechselintervallen. Filter sauber oder frisch gewechselt. Richtige Filterklasse laut Hersteller.
Luftstrom
Guter Luftstrom ist Voraussetzung für schnelle Reinigung. Halte ein leichtes Papier oder Taschentuch an Auslass und Einlass. Papier sollte spürbar bewegt werden. Optional: Anemometer zur Messung in m/s. Spürbarer Sog am Einlass. Auslass bläst deutlich.
Geräuschpegel
Zu laut kann das Gerät im Alltag untragbar machen. Nutze eine Dezibel-App oder ein Schallpegelmessgerät in 1 m Abstand. Miss in verschiedenen Leistungsstufen. Herstellerangabe überprüfen. Komfortgrenze meist 30–50 dB je nach Modus.
Sensoranzeige
Automatikmodi stützen sich auf Sensoren. Falsche Anzeigen führen zu ineffizientem Betrieb. Erzeuge kurzzeitig Partikel mit einer Räucherstäbchenflamme oder beim Kochen. Beobachte, ob Anzeige/Auto-Modus reagiert. Anzeige steigt bei Verschmutzung und fällt beim Betrieb deutlich.
Energieverbrauch
Wichtig für laufende Kosten und Dauerbetrieb. Miss mit einem Zwischenstecker-Energiemessgerät über mehrere Stunden. Notiere Werte für verschiedene Stufen. Stromaufnahme im Rahmen der Herstellerangabe. Abwägung zwischen Leistung und Verbrauch.
Geruchsreduktion
Wichtig bei Rauch, Kochen oder Haustiergeruch. Erzeuge einen typischen Geruch (z. B. Braten, Rauchen) und prüfe nach 30–60 Minuten subjektiv die Geruchsreduktion. Nutze bei Bedarf einen VOC-Messgerät. Deutliche Abschwächung des Geruchs innerhalb einer Stunde bei laufendem Gerät.

Führe die Tests nacheinander und dokumentiere Ergebnisse. So erkennst du, ob nur ein Filterwechsel reicht oder ob technische Hilfe nötig ist.

Schnelle Fehlerdiagnose und Lösungen

Diese Tabelle hilft dir dabei, typische Probleme kurz zu prüfen und schnell zu handeln. Die Hinweise sind praktisch und für den Hausgebrauch gedacht.

Problem Mögliche Ursache Praktische Lösung / Nächster Schritt
Keine oder sehr schwache Luftzirkulation
Filter stark verschmutzt. Einlass oder Auslass blockiert. Lüfter defekt. Gerät ausschalten. Abdeckungen entfernen und Einlass prüfen. Filter entnehmen und Sichtprüfung durchführen. Falls der Filter sehr verschmutzt ist, ersetzen. Anschließend Gerät neu starten. Wenn kein Sog spürbar bleibt, Kundendienst kontaktieren.
Starker Geruch bleibt
Aktivkohlefilter fehlt oder gesättigt. Filterklasse nicht geeignet. Gerät zu klein für Raum. Kontrolliere, ob ein Aktivkohlefilter vorhanden ist. Falls ja, wechsle ihn. Stelle das Gerät in einem kleineren Raum auf oder nutze es länger auf hoher Stufe. Bei anhaltendem Geruch erwäge ein Modell mit größerer Kapazität.
LED-Sensor zeigt keine Veränderung
Sensor verschmutzt. Automatikmodus deaktiviert oder Sensor defekt. Reinige den Sensor laut Bedienungsanleitung. Schalte Automatikmodus an. Erzeuge kurzzeitig Partikel durch Kochen oder Räucherstäbchen und beobachte die Anzeige. Reagiert sie nicht, melde das Gerät beim Support.
Ungewöhnliche oder laute Geräusche
Locker sitzende Teile. Fremdkörper im Lüfter. Verschlissener Motor oder Lager. Gerät ausschalten und Netzstecker ziehen. Sichtprüfung im Inneren. Fremdkörper entfernen. Filter richtig einsetzen. Bringt das keinen Erfolg, nutze Garantie oder Service.
Hoher Staubaufbau im Raum bleibt
Luftreiniger zu klein oder falsch platziert. Zu viele Partikelquellen im Raum. Platzierung prüfen. Gerät nahe den Staubquellen aufstellen. Laufstufe erhöhen. Raum regelmäßig saugen und lüften. Prüfe CADR-Wert im Vergleich zur Raumgröße.

Falls mehrere Probleme gleichzeitig auftreten, starte mit Filterprüfung und Platzierung. Das löst viele Fälle.

Schritt-für-Schritt prüfen, ob dein Luftreiniger richtig arbeitet

  1. Prüfe den Filterzustand Schalte das Gerät aus und ziehe den Stecker. Öffne die Abdeckung gemäß Bedienungsanleitung und entnimm den Filter. Sieh nach Verfärbungen und starken Ablagerungen. Wenn der Filter dunkel und stark verschmutzt ist, tausche ihn aus.
  2. Kontrolliere den Filtertyp Schau auf das Etikett oder ins Handbuch. Bei Allergien ist ein HEPA-Filter der Klasse H13 oder H14 empfehlenswert. Fehlt ein Aktivkohlefilter und Gerüche stören dich, kann das ein Grund für schlechte Geruchsreduktion sein.
  3. Reinige Einlass und Auslass Sauge die Gitter und Lüftungsschlitze vorsichtig ab oder wische sie mit einem leicht feuchten Tuch. Achte darauf, dass keine Fremdkörper im Weg sind. Das verbessert den Luftstrom ohne Ersatzteile.
  4. Teste den Luftstrom mit Papier Halte ein leichtes Stück Papier oder Taschentuch an den Einlass und dann an den Auslass. Das Papier sollte am Einlass leicht angesogen werden. Am Auslass sollte es deutlich bewegt werden. Wenn nicht, ist der Luftstrom schwach.
  5. Miss Partikelreduktion Wenn du ein PM2.5- oder PM10-Messgerät hast, miss die Werte vor dem Einschalten und nach 30 bis 60 Minuten Betrieb. Ein deutlicher Rückgang zeigt, dass das Gerät Partikel entfernt. Ohne Messgerät beobachte, ob Staub in der Luft sichtbar abnimmt.
  6. Überprüfe die Sensoren Erzeuge kurzzeitig mehr Partikel, zum Beispiel beim Kochen oder mit einer glimmenden Räucherstäbchenspitze. Die Luftqualitätsanzeige oder der Automatikmodus sollte reagieren und die Leistung erhöhen. Reagiert nichts, reinige den Sensor nach Anleitung.
  7. Beurteile Geräusch und Komfort Stelle das Gerät in der gewünschten Position und messe die Lautstärke mit einer Dezibel-App in 1 Meter Abstand. Teste mehrere Leistungsstufen. Wenn das Gerät deutlich lauter ist als angegeben, kann ein Defekt vorliegen.
  8. Prüfe Geruchsreduktion Erzeuge einen typischen Geruch wie beim Kochen und lasse das Gerät 30 bis 60 Minuten laufen. Wenn der Geruch kaum nachlässt, überprüfe den Aktivkohlefilter oder erwäge eine höhere Leistung oder ein größeres Gerät.
  9. Miss den Energieverbrauch Nutze ein Zwischenstecker-Energiemessgerät, um den Verbrauch über mehrere Stunden zu prüfen. Vergleiche Werte mit den Herstellerangaben. Sehr hoher Verbrauch kann auf einen Fehler oder Zusatzfunktionen hindeuten.
  10. Dokumentiere und handle Notiere deine Beobachtungen, Messwerte und das Datum des letzten Filterwechsels. Bei einfachen Problemen wechsle oder reinige Filter und teste erneut. Bleiben Auffälligkeiten, kontaktiere den Kundendienst oder den Händler.

Hinweis: Arbeite immer mit gezogenem Stecker, wenn du das Gerät öffnest. Verwende nur Teile und Filter, die der Hersteller empfiehlt.

Pflege- und Wartungstipps für deinen Luftreiniger

Regelmäßiger Filterwechsel

Wechsel den Filter nach den Vorgaben des Herstellers. Notiere das Wechsel- oder Einbaudatum. Verwende nur vom Hersteller empfohlene Ersatzfilter, um Leistung und Sicherheit zu erhalten.

Sichtprüfung vor jeder Nutzung

Schau einmal pro Monat von außen nach Verunreinigungen an Ein- und Auslass. Zieh den Stecker, bevor du Abdeckungen öffnest. Entferne Staub und Haare vorsichtig mit einem trockenen Tuch oder einer weichen Bürste.

Vorfilter reinigen

Viele Geräte haben einen waschbaren Vorfilter. Reinige ihn regelmäßig nach Anleitung, zum Beispiel alle zwei bis acht Wochen. Lass den Vorfilter vollständig trocknen, bevor du ihn wieder einsetzt.

Gerät richtig positionieren

Stelle den Luftreiniger frei auf, mindestens 30 bis 50 Zentimeter von Wänden und Möbeln entfernt. Platziere das Gerät nahe der Hauptquelle für Partikel oder Geruch, etwa neben dem Rauch- oder Kochbereich. So nutzt du die Leistung effizienter.

Sensorpflege

Reinige Sensoröffnungen sanft mit einem weichen Pinsel oder Druckluft, wenn sichtbar verschmutzt. Vermeide aggressive Reinigungsmittel und Feuchtigkeit in der Nähe des Sensors. Nach der Reinigung teste den Sensor, indem du kurzzeitig Partikel erzeugst und die Reaktion kontrollierst.

Regelmäßige Funktionschecks

Führe alle paar Monate einen kurzen Test durch. Prüfe Luftstrom mit einem Taschentuch, beobachte Anzeigen und höre auf ungewöhnliche Geräusche. Notiere Auffälligkeiten und tausche bei Bedarf Filter oder kontaktiere den Service.

Häufig gestellte Fragen

Wann muss ich den Filter wechseln?

Wechsle den Filter nach den Vorgaben des Herstellers oder wenn er sichtbar verschmutzt ist. Bei Allergikern oder hoher Belastung durch Haustiere kann ein häufiger Wechsel nötig sein. Ein Zeichen für einen notwendigen Wechsel sind schlechtere Luftleistung und anhaltende Gerüche. Notiere das Wechsel-Datum, dann behältst du den Rhythmus leichter im Blick.

Wie teste ich den Luftstrom?

Halte ein leichtes Taschentuch oder Papier an Einlass und Auslass. Das Papier sollte am Einlass angesogen werden und am Auslass deutlich beweglich sein. Wenn kein oder nur sehr schwacher Luftzug spürbar ist, prüfe Filter und Einlass auf Blockaden. Optional kannst du ein Anemometer zur genaueren Messung verwenden.

Was bedeutet ein blinkendes Sensorlicht?

Ein blinkendes Licht zeigt entweder eine veränderte Messung oder einen Sensorfehler an. Reinige den Sensor vorsichtig nach Anleitung und starte das Gerät neu. Reagiert die Anzeige danach nicht normal, schau ins Handbuch oder kontaktiere den Support. Bei Fehlermeldungen des Herstellers folge den angegebenen Schritten.

Kann ein Luftreiniger Gerüche komplett entfernen?

Luftreiniger mit Aktivkohle filtern viele Gerüche deutlich. Starke oder anhaltende Geruchsquellen, wie Rauch oder nasse Haustiergerüche, können länger bestehen bleiben. Quellenbeseitigung hilft am besten. Ein leistungsfähigeres Gerät oder längerer Betrieb kann die Wirkung verbessern.

Wann sollte ich den Kundendienst kontaktieren?

Kontaktiere den Kundendienst, wenn nach Filterwechsel und Reinigung Probleme weiter bestehen. Typische Gründe sind laute ungewöhnliche Geräusche, kein Luftstrom oder elektrische Gerüche. Wenn LEDs Fehler signalisieren oder das Gerät sich nicht einschalten lässt, ist fachkundige Hilfe ratsam. Bewahre Kaufbeleg und Gerätedaten für die Anfrage bereit.

Do’s & Don’ts für den Betrieb deines Luftreinigers

Diese Gegenüberstellung zeigt dir schnell, welche einfachen Gewohnheiten die Leistung verbessern und welche Fehler du vermeiden solltest.

Do Don’t
Wechsle den Filter nach Herstellerangaben und notiere das Datum. Prüfe Filter nur selten oder wechsel ihn erst, wenn die Leistung stark sinkt.
Reinige den waschbaren Vorfilter regelmäßig, zum Beispiel alle paar Wochen. Lass verschmutzte Vorfilter dauerhaft sitzen oder setze sie feucht wieder ein.
Stelle das Gerät frei auf, mit 30 bis 50 cm Abstand zu Wänden und Möbeln. Schiebe den Luftreiniger dicht an Möbel oder hinter Vorhänge.
Halte Sensoröffnungen sauber und teste die Sensorreaktion nach der Reinigung. Reinige den Sensor mit Wasser oder aggressiven Reinigern.
Prüfe bei Auffälligkeiten zuerst Filter, Einlass und Platzierung. Öffne das Gerät im Betrieb oder führe unsachgemäße Reparaturen selbst durch.
Passe Laufzeit und Modus an die Raumgröße und Belastung an. Lass das Gerät dauerhaft im niedrigsten Modus laufen, wenn Luftprobleme bestehen.

Wenn du diese Do’s befolgst und die Don’ts vermeidest, bleibt die Leistung stabil und viele Probleme treten gar nicht erst auf.

Wichtiges Hintergrundwissen zu Luftreinigern

Ein Luftreiniger saugt Raumluft an, leitet sie durch Filter und gibt saubere Luft wieder ab. Verschiedene Filterarten und Messgrößen bestimmen, wie gut das funktioniert. Wenn du die Begriffe kennst, kannst du Testergebnisse und Probleme besser einordnen.

HEPA-Filter

HEPA steht für einen Filtertyp, der sehr kleine Partikel zurückhält. Modelle mit H13 oder H14 fangen einen Großteil von Feinstaub und Allergenen. H13 entfernt rund 99,95 Prozent der relevanten Partikel. H14 ist noch etwas effizienter. Für Allergiker sind diese Klassen wichtig.

Aktivkohle

Aktivkohlefilter binden Gerüche und gasförmige Schadstoffe. Sie wirken gut gegen Kochgerüche, Rauch und VOCs. Die Kohleschicht kann sich füllen und muss dann gewechselt werden.

CADR

CADR bedeutet Clean Air Delivery Rate und wird meist in Kubikmetern pro Stunde (m³/h) angegeben. Der Wert zeigt, wie viel gereinigte Luft das Gerät pro Stunde liefert. Rechne Raumvolumen mal gewünschte Luftwechselrate, um den benötigten CADR abzuschätzen.

Partikelsensoren

Sensoren messen meist Feinstaub wie PM2.5. Sie zeigen relative Änderungen an und steuern oft den Automatikmodus. Sensoren sind praktisch, aber verschmutzte Sensoröffnungen verfälschen die Werte.

Luftwechselrate (ACH)

Die Luftwechselrate gibt an, wie oft die gesamte Raumluft pro Stunde ausgetauscht wird. Für Wohnräume sind ein bis vier Wechsel üblich. Bei Allergien oder starker Belastung können höhere Werte sinnvoll sein.

Vorfilter

Vorfilter fangen groben Schmutz und Haare ab. Sie schützen die Hauptfilter und sind oft waschbar. Regelmäßige Reinigung verlängert die Lebensdauer der teureren Filter.

Wenn du prüfen willst, ob dein Gerät richtig arbeitet, achte also auf Filterklasse, CADR im Verhältnis zum Raum, die Reaktion des Partikelsensors und den Zustand des Vorfilters. So ordnest du Testresultate korrekt ein.